Mein Van

Vanlife

Der Traum vom eigenen Bus

Die Faszination für unabhängiges Reisen und mein Entdeckerdrang ließen in mir einen Traum reifen, noch lange bevor der Corona-Boom  aus jedem zweiten Deutschen einen Vanlifer machte. 2017 entschied ich mich mir einen VW T4 Multivan zu kaufen und ihn selbst auszubauen. Nicht, um damit meinen 14-Tage Jahresurlaub auf einem Campingplatz zu verbringen, sondern, um jedes Wochenende, aber auch an Wochentagen in der Natur sein zu können, um mobil zu arbeiten, aber auch für Roadtrips durch Europa und für all meine Abenteuer, die so ein Zuhause auf Rädern erst ermöglicht.

Freiheit

Der Bus ist auf meine Bedürfnisse zugeschnitten und ich habe alles dabei, um jederzeit für mehr als einen Tag an einem Ort zu bleiben.

Draußen

Wenn ich morgens aufwache, dann sehe ich keine Wände um mich herum. Ich höre die Vögel zwitschern und rieche den Regen. 

Perspektive

Durch den Bus sehe ich das Leben mit anderen Augen. Ich reduziere dich auf das Wesentliche und merke, wie wenig es zum Leben braucht. 

Ein paar Fakten zu Otto

Eigentlich sollte es ein T5 werden, aber die günstigeren Modelle hatten damals noch in den Kinderschuhen gesteckt und waren lange nicht so robust die die letzten Versionen der Vorgänger-T4-Reihe. Darum wurde es schließlich dieser Bus:

VW T4 Multivan Generation 2.5 TDI Baujahr 2001, 214.000 km Wasserstandheizung, Klimaautomatik, Sitzheizung, ABS, ESP, Cockpit-Sitze mit Armlehnen3er-Sitzbank , die zum Bett umfunktioniert werden kann Klapptisch, Innenbeleuchtung und 2. Batterie

Dieser Bus sollte einen starken Namen bekommen. Mein Opa, der in hohem Alter starb, war nie krank gewesen und hatte ein langes, glückliches Leben gelebt. Darum entschied ich, dass mein Bus Otto heißen sollte. 

Do it Yourself

Mein Selbstausbau

Ich beschloss, den Bus nach und nach selbst umzubauen, aber erst, nachdem ich ein paar Erfahrungen gesammelt hatte und wusste, was mir wichtig wäre. Dabei konnte ich ihn während aller Umbauphasen als Fahrzeug und Camping-Bus nutzen, darin schlafen und die nötigen Dinge für das alltägliche Leben transportieren. Ich habe sehr viel Zeit, Geld und Kraft in dieses Projekt gesteckt, aber es hat sich gelohnt. Ich habe jetzt ein zweites Zuhause, in dem ich auch für mehrere Monate problemlos leben kann. Auch ohne Stehhöhe, Dusche und Toilette findet sich für jedes Problem eine Lösung.

Die erste Version mit umgeklappter Sitzbank

So sah für mein Zuhause auf Rädern für 3 Jahre aus: Eine umgeklappte 3er Sitzbank, ein Holzschrank hinter dem Fahrersitz und ein schmales Fach unter der Decke. Der erste Schritt nach dem Kauf war der Boden. Heute würde ich den Fußboden ganz hinten anstellen, denn es ist irgendwie nur eine Optikgeschichte. Damals war ich super stolz, dass ich die Zuschnitte so gut hinbekommen habe und eine Lösung für die Rundung der Trittstufe gefunden hatte. Dass diese nicht lange hält, hätte ich mir eigentlich denken können 😅

In mühevoller Arbeit entstand der Schrank hinter dem Fahrersitz. Eigentlich sollte die Kühlbox darin verschwinden, aber irgendwie passte das nicht. Dafür bezog ich ich Sitze und die Bank mit schwarzen Bezügen und das entsprach genau meiner Vorstellung. Allerdings stand die Kühlbox ständig stand im Weg, der Beifahrersitz war der Kleiderschrank. Es hat aber für den Anfang gut funktioniert. 

Ich wollte früher gern einen typischen VW-Bus-Ausbau mit schmaler Küchenzeile auf der Fahrerseite und einer Sitzbank, die sich zum Bett umbauen lässt. Aber meiner ersten Tour mit einem geliehen T4 durch Europa stellte ich fest, dass die Küchenzeile und die schmale Liegefläche irgendwie unpraktisch sind und ich an die meisten Sachen nicht mehr rankam, wenn das Bett ausgeklappt war. Darum ließ ich meinen Multivan vorerst so, nutzte ihn mehrere Jahre lang und merkte, was ich wirklich brauche. Nach und nach erweiterte ich meinen Stauraum und optimierte mein kleines Abenteuer-Raumschiff für meine Zwecke. 

Als nächstes bekam Otto einen Dachgepäckträger mit Scheinwerfern, Dachboxen und einen Fahrradträger montiert. Und ich ließ ihn höherlegen, um etwas größere AT-Reifen aufziehen zu können. Das hat mir schon oft viel Ärger bei unwegsamen Gelände gespart. In den Boxen verstaue ich mittlerweile Kabel, Verteiler, Stecker, Starterkabel, Schneeketten, Hängematte, einen kleinen Grill, Tarp und anderen Kleinkram. 

Der Dachträger eignet sich perfekt zum Befestigen von Dingen ‑ z.B. einer Hängematte, aber auch TRX‑Bändern einer Solardusche oder einer Wäscheleine. Super praktisch.

Auf dem Dach befindet sich neben den Dachboxen auch eine Sackmarkise von oceanwave mit 3x3 Metern. Ich benutze sie nicht so oft, aber wenn ich sie benutzen muss, dann bin ich froh sie zu haben. Generell war mir beim Ausbau wichtig, dass bei anhaltendem Regen alle Stauräume und Boxen im Inneren des Fahrzeugs auch von innen zu erreichen sind, ohne eine Tür öffnen zu müssen. Otto ist auch höher gelegt und besitzt neben diversen Diebstahl-Sicherungen auch einen Rückfahrpieper.

Mobile Stromversorgung

Beim Thema Strom bin ich relativ autark mit einem mobilen System. Dazu nutze ich die Suaoki-Power-Station, die auch einen 230V- Anschluss hat. Für meine zweite Batterie habe ich eine Spannungsanzeige nachrüsten lassen. Wenn ihr Interesse am Elektronik-Ausbau habt, schaut mal bei Tino Eggert auf die Website. Er berät mich in allen Fragen und baut mir auch mal das ein oder andere Elektronik-Teil an. https://tinoeggert.com


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